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Was tun bei Gewalt in der Pflege?

Das Team von Pflege in Not Brandenburg berät telefonisch und vor Ort im ganzen Bundesland

© Grafik: Canva

Zum UN-Welttag gegen Diskriminierung und Misshandlung älterer Menschen, dem 15. Juni, möchten wir auf das Beratungsangebot des Teams von Pflege in Not Brandenburg bei Fällen von Gewalt in der Pflege aufmerksam machen. 

In keinem anderen Bundesland werden mehr pflegebedürftige Menschen zu Hause versorgt als in Brandenburg. Das sind 87 Prozent der 185.000 Pflegebedürftigen (Quelle: MSGIV). Die Stärkung der häuslichen Pflege bildet den Kernpunkt des „Pakt für Pflege“, der 2020 im Land Brandenburg auf den Weg gebracht wurde. Hier ist eine umfangreiche Unterstützung nötig. Denn zu gewaltvollen Handlungen den Pflegebedürftigen gegenüber darf es nicht kommen. 

Schritt eins: Überforderung erkennen 
Wer zu Hause pflegt, ist häufig großen Belastungen ausgesetzt. Denn Pflege fordert und überfordert zuweilen. Bürokratische Hürden müssen überwunden werden. Vom Gedanken „Das schaffe ich“ bis zu „Ich kann nicht mehr“, ist es ein kurzer Weg. Gewalt ist nicht erst der harte Griff an den Arm des pflegebedürftigen Menschen, der sich am dritten Tag infolge nicht waschen lässt. Gewalt ist auch das laute Wort, das Knallen des Tellers auf den Tisch, das Ignorieren von Bitten um Hilfe, das Schließen von Türen und Verwehren von Teilhabe am Leben. Das Gefühl der Überforderung stellt sich bei pflegenden Angehörigen oft schleichend ein. Erst spät wird deutlich, dass die eigenen Grenzen erreicht oder überschritten sind. 
Auch in stationären Pflegeeinrichtungen gibt es Situationen, in denen es beim Personal durch Überforderung zu Frust und Ärger kommen kann. Je schneller dies transparent wird, umso gezielter kann professionelle Unterstützung erfolgen. 

Schritt zwei: Professionelle Hilfe annehmen 
Das Team von „Pflege in Not Brandenburg“ ist Ansprechpartner, wenn es um Prävention und bereits erfolgte Gewalt geht. Wir sprechen über die individuelle Situation und beraten, welche Strategien und Unterstützung hilfreich sein können. Hierfür nutzen wir unser über 16 Jahre gewachsenes Netzwerk. Unsere qualifizierten Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle in Potsdam sind im ganzen Land Brandenburg unterwegs und beraten auch telefonisch. Unsere Beratung ist kostenlos und die Gespräche werden vertraulich behandelt. Unsere Klient*innen können anonym bleiben. Wir beraten unabhängig von Behörden und Kassen.

Kontakt zu Pflege in Not Brandenburg 
Gutenbergstraße 96 
14467 Potsdam
 0800 265 55 66, Anrufbeantworter rund um die Uhr 

Sprechzeiten: Montag, 09:00 - 12:00 Uhr, Mittwoch, 14:00 - 18:00 Uhr, Freitag, 09:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 17:00 Uhr
Mehr Informationen:  www.pflege-in-not-brandenburg.de