Pflegenachwuchs erfolgreich begleiten: Einblick in die Praxis

Silvio Friedrich und Ivonne Komorowski betreuen als Praxisanleitende 23 Azubis auf dem Ausbildungsweg.

Das Selbstvertrauen der Azubis stärken und regelmäßig Feedback geben: dafür sind die beiden Praxisanleitenden Silvio Friedrich und Ivonne Komorowski da.

Pflegekräfte durchlaufen eine fordernde Ausbildung, um auf die vielfältigen Aufgaben in ihrem Beruf gut vorbereitet zu sein. Trotz Begeisterung für den Beruf scheitern viele Auszubildende an den Anforderungen; eine hohe Abbruchquote ist die Folge. 

„Deshalb begleiten wir die Azubis in unseren Einrichtungen besonders intensiv“, berichtet Silvio Friedrich, der mit seiner Kollegin Ivonne Komorowski für die Praxisanleitung in Einrichtungen der Hoffbauer Care und der EvB Care zuständig ist. Aktuell betreuen die beiden 23 Azubis aus fünf Nationen: Deutschland, Marokko, Iran, Kamerun und Syrien. Seit rund einem Jahr unterstützen sie auch nicht deutschsprachige junge Kolleg*innen auf ihrem Weg zur Pflegefachkraft. 

Für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung spielen mehrere Faktoren eine Rolle, berichtet das Team: 

Ein Faktor ist der Lernort Schule. Sie unterstützt beim besseren Verstehen der Sprache durch zusätzliche Sprachkurse, gibt Angebote für Lerngruppen und Lernunterstützung, klärt die Mitverantwortlichkeit von Lernenden und Lehrenden – um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Der zweite Faktor ist der Lernort Praxis. Hier geht es darum, in der Theorie Gelerntes umzusetzen. Den Auszubildenden müssen das Berufsbild sowie die schulischen Anforderungen bekannt sein, denn der häufigste Grund für den Abbruch der Ausbildung ist der sogenannte Praxisschock. Hier stellen die meisten Auszubildenden fest, dass das in der Theorie Gelernte nicht immer in der Praxis umsetzbar ist.

Dazu kommen wesentliche persönliche Faktoren, wie zum Beispiel die Identifikation mit dem Beruf, Lernfähigkeit und Lernkompetenz, soziale Integration. Aber auch negative Faktoren müssen berücksichtigt werden – häufig sind es Probleme finanzieller, gesundheitlicher oder familiärer Art.

Auszubildende haben einen Anspruch auf zehn Prozent Praxisanleitung der jeweiligen Stundenanzahl in praktischen Einsätzen. Freigestellte Praxisanleitende stellen diese Betreuung sicher. Dabei geht es darum, das Selbstvertrauen zu stärken, gemeinsame Mindestanforderungen zu schaffen, Qualitätskontrollen durchzuführen und regelmäßig Feedback zu geben.

Auch das Team in der Pflegeeinrichtung hat eine große Mitverantwortung gegenüber dem Auszubildenden. Eine positive Grundstimmung ist dabei sehr wichtig. Ebenso wichtig ist der Austausch zwischen Schule und Praxis, um schnell individuelle Unterstützung zu geben. Als Kooperationspartner begleiten wir in den Einrichtungen externe Azubis aus dem Klinikum bei ihrem Einsatz in der stationären Langzeitpflege.
Die Auszubildenden benötigen eine/n feste/n Ansprechpartner*in. In der Praxis ist das zumeist der/die Praxisanleitende, in der Schule die Kursleitung oder ggf. ein/e Sozialarbeiter*in.

"Unsere Auszubildenden benötigen eine ganz individuelle Betreuung. Rundumsicht ist dabei vonnöten, da sie alle unterschiedlich lernen und verstehen und der Entwicklungsstand eigener Kompetenzen verschieden ist. Sie brauchen Sicherheit und Selbstbewusstsein, um keine Angst vor Fehlern zu haben oder sich trauen nachzufragen, wenn etwas nicht verstanden wurde", sagt Silvio Friedrich. 

Das Engagement für die Auszubildenden hat ein klares Ziel: "Wir wollen unsere selbst ausgebildeten Fachkräfte nach ihrer Ausbildung im Unternehmen behalten. Für die bestmögliche Betreuung setzen wir uns mit Unterstützung und Verständnis ein."

Weitere Informationen: Pflegeeinrichtungen von Hoffbauer