Unsere Betroffenheit ist unendlich. Unser Mitgefühl gilt allen Menschen, die seit Beginn des Krieges so viel unermessliches Leid erfahren. Was können wir gegen den Krieg ausrichten? Wie können wir den in der Ukraine Verbliebenen und den Geflüchteten helfen? Viele Menschen gehen auf die Straße und protestieren, setzen ein Zeichen der Solidarität. Viele helfen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Von einigen Initiativen unserer Einrichtungen wollen wir berichten, einigen Beispielen von vielen für offene Herzen und Arme.
Die ersten ukrainischen Kinder sind in unseren Kitas und Schulen angekommen. Sie zu begleiten und ihnen ein Stück Hoffnung zu geben, dieser Aufgabe stellen sich Pädagoginnen und Pädagogen.
Mit einem Solidaritätstag haben sich die Beruflichen Schulen Hermannswerder mit der Situation in der Ukraine auseinandergesetzt. Ein großes Friedenssymbol als visuelles Zeichen gegen Krieg war nur ein Ergebnis des Tages. Die gemeinschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema beantwortete Fragen, warf neue auf, regte an, schweißte zusammen und war Anstoß für weitere solidarische Bekundungen und helfenden Taten über den Schulalltag hinaus.
Jugendliche und Eltern suchen Rat bei der „Nummer gegen Kummer“. Das Kinder- und Jugendtelefon gibt die Möglichkeit, über Sorgen zu sprechen und sich dadurch emotional zu entlasten. Zwei Jugendliche von "Jugendliche beraten Jugendliche" bieten ehrenamtlich ihre Unterstützung hier vor Ort an, z. B. beim Abholen am Bahnhof, in der Unterbringung von Geflüchteten, in Familien.
An den Elisabeth-Schulen wurden Sachspenden gesammelt und dann über eine Hilfsorganisation nach Polen transportiert. Mit Plakaten und lautstarken Liedern gegen den Krieg haben Schülerinnen und Schüler auf der Edisonstraße demonstriert. Verkehrsteilnehmer hupten solidarisch, Autos, Lieferwagen und sogar Straßenbahnen waren dabei. Die Schule ist bereit, eine Willkommensklasse für Jugendliche aus der Ukraine anzubieten, sobald die bürokratischen Hürden genommen sind.
„Mit dem Gebet für die Ukraine“ (2014) des ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov setzte die Junge Kantorei des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder ein musikalisches Zeichen gegen den Krieg. Der musikalische Teil der Andacht vom 9. März 2022 wurde aufgezeichnet und kann hier gehört werden. Die gesungene Botschaft für den Frieden geht auf die Idee des Staats- und Domchores Berlin zurück.
Eine Deutschklasse mit Lehrkräften und Kindern aus der Ukraine ist am Evangelischen Gymnasium Hermannswerder ebenfalls in Planung. Die Organisation läuft. Da jede Hilfe zählt, werden bis zur Umsetzung von allen noch fleißig Spenden gesammelt.
Verbandsmaterialien stehen ganz oben auf den Listen der benötigten Spenden. Der Ambulante Pflegedienst der Ernst von Bergmann Care kam daher sofort auf den Gedanken, die Pflegerinnen und Pfleger zu bitten, die in der häuslichen Pflege nicht mehr benötigten Materialien einzusammeln. Auch in den stationären Einrichtungen war und ist die Spendenbereitschaft groß. Eine beachtliche Menge an helfenden Gütern kam auf diese Weise bereits zusammen.
Zum Friedensgebet für alle lädt die Evangelische Kita Inselstadt auf Werder ein.
Aus rein privater Initiative hilft Herr Huwe, Schulleiter der Schule für Notfallsanitäter des Gesundheitscampus Potsdam. Bei ihm und seiner Familie finden zwei Menschen aus der Ukraine ein Zuhause und erfahren somit wertvolle Unterstützung und Begleitung durch die anstehende Zeit. Zusammenzurücken bedeutet nicht, eingeengt zu sein. Es macht die eigene Welt sogar größer.